Im Bruchwald bei Meerbusch Lank-Latum sieht es beinahe aus wie in einem Urwald. Doch ein solcher ist er sicher nicht!
Ein Urwald ist per Definition ein Wald, wie er sich in der Natur, von menschlichem Handeln weitestgehend unberührt, über einen langen Zeitraum von selbst entwickelt. Urwälder können somit weltweit überall entstehen und demnach auch ganz unterschiedlich aussehen. Wer meint, dass es Urwälder nur im tropischen Dschungel oder am Amazonas gäbe, liegt falsch. Selbst bei uns im dicht besiedelten Deutschland gibt es noch einige wenige kleinräumige Urwälder, so zum Beispiel in den Buchenwäldern auf Rügen und im Nationalpark Kellerwald. Der Lanker Bruchwald gehört allerdings mit Sicherheit nicht dazu! Entwässerungsmaßnahmen und Baumpflanzungen sowie andere forstliche und bauliche Maßnahmen hatten und haben noch immer erheblichen Einfluss auf den Zustand des Waldes. Dennoch kann man ihn zumindest als urwüchsig bezeichnen, da man die Entwicklung des Waldes abseits der Wege zumindest halbwegs sich selbst überlässt. Und so herrscht überall wo man hinblickt ein wildes Wirrwarr aus Bäumen ganz unterschiedlichen Alters und Zustandes, ergänzt von Totholz und dichtem Gestrüpp, von nassen, teils sumpfigen Flächen, kleineren Stillgewässern, aber - in Abhängigkeit vom Grundwasserspiegel - auch trockenen Flächen mit ganz unterschiedlicher Vegetation.