Bruchwälder entstehen in Niederungen mit hohem Grundwasserspiegel. Sie zeichnen sich dadurch aus, dass sie immer wieder temporär geflutet werden, so dass das Wasser zwischen den Bäumen hoch steht. Meist sind es länger anhaltende Regenfälle oder Überschwemmungen naher Fließgewässer, die in den Bruchwäldern für Hochwasser sorgen, dass dann nicht versickern oder abfließen kann. Bei Trockenheit fällt der Grundwasserspiegel, so dass auch das Wasser in den höher gelegenen Waldbereichen wieder zurückgeht.
An tieferen Stellen finden sich jedoch auch immer wieder ganzjährige oder zumindest temporäre Stillgewässer, oftmals morastige Tümpel, die vor allem angepassten Pflanzenarten und Amphibien wertvoller Lebensraum sind. Auch für viele Wirbellose haben solche Gewässer in ihrem teils abwechslungsreichen Lebenszyklus hohe, oftmals sogar unverzichtbare Bedeutung. So zum Beispiel für Mücken, die ihre Eier gerne in solchen Gewässern ablegen. Aus den Eiern schlüpfen im Wasser lebende Larven, die auch als "Wasserwürmer" bekannt sind. Irgendwann verpuppen sich die Larven, bis die Puppe - immer noch im Wasser - schließlich aufreißt und die erwachsene Mücke schlüpft. Für uns Menschen oftmals keine angenehme Vorstellung, für die Natur mit ihren Zusammenhängen jedoch unverzichtbar. Mücken und ihre Larven sind wichtige Futterquelle für Fische, Amphibien, aber auch für zahlreiche Vogelarten wie Schwalben und Mauersegler und sogar für Säuger wie Fledermäuse. Zudem übernehmen Mücken für einige Pflanzenarten wichtige, teils sogar fast ausschließliche Bestäuberfunktionen. Wusstet Ihr zum Beispiel, dass es ohne Mücken sehr viel weniger Schokolade gäbe. Mücken sind in einigen Regionen der Welt wesentliche Bestäuber der Kakaopflanzen.